Saisonstart der Emshaie
Fertig präpariert und verladen: Bevor die Emshaie auf Tour gehen können, bedarf es einiger Vorbereitung. Vom schlechten Wetter indes lassen sie sich nicht abschrecken. Foto: Stefan Bamberg
Greven - Weder Zeitumstellung noch Regen noch Wind konnten die Emshaie davon abhalten, am Sonntagmorgen in die neue Saison zu starten. Um 9.30 Uhr in der Früh trafen sich die Kanusportler, um ihre Boote zu Wasser zu lassen.
Von Stefan Bamberg
Sonntag, 9.30 Uhr. Dieser Morgen bietet wirklich alles, was ungemütlich ist: Nieselregen, Wind, Kälte – und die Uhren sind auch noch umgestellt worden, deswegen ist es eigentlich sogar noch eine Stunde früher. Frühlingsanfang? Von wegen! Bei bestem Willen nichts für Warmduscher oder Langschläfer. Vor dem Bootshaus am Freibad Schöneflieth ist dennoch schon etwas los. Selten war der Spruch von den Harten, die in den Garten kommen, angebrachter.
Die Saisoneröffnung der Grevener Emshaie steht auf dem Programm, wie immer mit dem traditionellen Anpaddeln. Von „schönem, warmen Wetter“, träumt Johannes König, Vorsitzender der Vereins. Doch das ist so gar nicht in Sicht. Aber: „Zehn bis 15 Leute sind wir immer – egal bei welchen Temperaturen“, sagt König. Und die werden es dann auch tatsächlich noch, bis sich der Bulli mit dem Kajak-Anhänger in Bewegung setzt. Doch vorher bedarf es guter Vorbereitung – und einer Menge Muskelkraft. Die Kajaks müssen präpariert und auf den Anhänger verladen werden. Hinzu kommt das Vorbereiten der Schutzkleidung. Denn: „Ohne Neopren-Klamotten geht heute nix“, stellt König fest.
Mit zwei Kanadiern und mehreren Zweierkajaks bestreiten die Emshaie ihre Tour. Für einige ist es die erste seit Monaten, dementsprechend groß ist die Vorfreude. „Unsere Jugendlichen haben den ganzen Winter nicht gepaddelt, die sind jetzt richtig heiß“, weiß König. In der Tat ist die Jugendgruppe der Emshaie besonders zahlreich vertreten.
Zum Saisonauftakt führt die Strecke natürlich über die Ems. Eine Gruppe legt den ersten Teil der Tour zurück, von Telgte nach Gelmer. „Dieser Streckenabschnitt ist durchaus anspruchsvoll“, erklärt Johannes König. Zwei Höhenunterschiede gilt es zu überwinden. Der Rest der Truppe absolviert den Weg von Gelmer zurück nach Greven.
Danach stärken sich die beinharten Sportler bei Kaffee und Kuchen. Und sie freuen sich auf zahlreiche Saison-Höhepunkte: Nicht nur auf der Ems, sondern auch auf vielen benachbarten Gewässern werden die Emshaie im Laufe des Jahres paddeln. „Überall, wo eine Pfütze ist, fahren wir auch“, beschreibt es Johannes König. Fraglos mehr als eine Pfütze erwartet sie jedoch Anfang August: Dann sind die Kanuten für knappe zwei Woche zwischen den Aland-Inseln in Finnland unterwegs.
Im September endet die Saison mit der voraussichtlich letzten Ausgabe des kultigen Kanupolo-Turniers im Grevener Freibad. Bis dahin sind die Emshaie Woche für Woche aktiv. Bei Wind und Wetter. Über Neuzugänge freuen sich die Sportler jederzeit, immer dienstags treffen sie sich um 18 Uhr am Bootshaus Schöneflieth zum Training.